Diagnose & Behandlung
Perkutane Pedikelverschraubung
Die „klassische“ Instrumentierung der Wirbelsäule über Bogenwurzelschrauben und Stäbe von hinten kann auch als minimalinvasiver muskelschonender Zugang über mehrere Etagen durchgeführt werden. Dabei erfolgt zunächst das Setzen der Schrauben in die Bogenwurzeln perkutan mittels Röntgenkontrolle (Bildwandler) in beiden Ebenen.
Über einen Mini-Schnitt wird zunächst die Bogenwurzel mit einer speziellen Knochennadel durchbohrt; nach Entfernung des Mandrins der Nadel kann dann ein dünner Draht durch die Bogenwurzel (Pedikel) in den Wirbelkörper eingebracht werden. Nach geringer Aufdehnung der Weichteile wird durch eine schmale Hülse zunächst über dem Führungsdraht ein Gewinde geschnitten und mittels einer Haltevorrichtung („Sleeve“) die Pedikelschraube eingedreht.
Nachdem auf diese Weise alle Schrauben gesetzt
wurden, können beidseits in der gewünschten
Lordose (Hohlkreuz) vorgebogene Stäbe von
einem Ende der Schraubenreihen in die „Sleeves“
eingebracht und schließlich mit Spezialinstrumente
in die offenen Schraubenköpfe hineingedrückt und
mittels Imbusschrauben fixiert werden. Weitere
Korrekturen können durch Kompression bzw.
Distraktion der Schrauben erfolgen.
Vorteil des Verfahrens ist der blutarme
und muskelschonende schonende OP-
Verlauf; es kann allerdings auf diese
Weise keine knöcherne Fusionierung
eingeleitet werden.
Diese Technik wird daher vor allem in der
Behandlung frischer Wirbelbrüche zur
Stellungskorrektur eingesetzt, in der
orthopädischen Wirbelsäulenchirurgie nach
Wirbelresektionen und fusionierenden
Stabilisierungen vom vorderen Zugang,
zB. XLIF.