Diagnose & Behandlung
PLIF (posteriore lumbale interkorporelle Fusion)
Standardeingriff bei:
- Wirbelgleiten im Bereich der Lendenwirbelsäule
PLIF L5/S1 und dynamische Stabilisierung L4/5
bei hochgradiger Spondylolisthese L5
größte Zahl an durchgeführten Operationen in Österreich;
Kombination von Laminektomie zur Freilegung eingeengter Nerven bzw. der Dura mit hinterer pedikelschraubengestützter Versteifung und Bandscheibenausräumung, Reposition des Wirbels und Einbringen von zwei Käfigen, die mit eigenem Knochen gefüllt werden, in den ehemaligen Bandscheibenraum.
PLIF - schematische Darstellung von hinten
Bei der Posterior Lumbar Interbody Fusion handelt es sich mittlerweile um die Standardoperation instabiler degenerativer Veränderungen an der Lendenwirbelsäule (bedingt durch Wirbelgleiten, Wirbelkanalverengung mit Instabilität etc…).
Die Belastung der Wirbelsäule erfolgt in 80% über die Wirbelkörper/Bandscheiben, in 20% über die hinteren Anteile (Wirbelbögen, Wirbelgelenke, hinterer Bandapparat). Versteifungsoperation bei instabiler Situation (Wirbelgleiten, Wiederherstellung der ursprünglichen Bandscheibenhöhe…) erfordern daher eine Abstützung im Bereich der ursprünglichen Bandscheibe; diese kann von vorne (ALIF-anteriore lumbale interkorporelle Fusion, AxiaLIF-axiale lumbale interkorporelle Fusion), von der Seite (XLIF-extrem laterale interkorporelle Fusion) oder von hinten (PLIF, TLIF-transforaminale lumbale interkorporelle Fusion) erfolgen.
Der Eingriff erfolgt vom hinteren Zugang, es wird zunächst der untere Teil des Wirbelbogens entfernt und damit eine Entlastung der Nervenwurzeln bei zentraler Wirbelsäulenkanalverengung durchgeführt. Nach dem Einsetzen von Bogenwurzelschrauben in den oberen und unteren Wirbelkörper kann die Bandscheibe aufgespreizt und anschließend ausgeräumt werden. Dann erfolgt das Einbringen von zwei sogenannten „Käfigen“, dabei handelt es sich um Titan-oder Kunststoffquadern, die mit Knochen gefüllt werden, den Bandscheibenraum aufspreizen und im Laufe der folgenden Monate zur knöchernen Verbindung der angrenzenden Wirbelkörper führen. Zur Ermöglichung des knöchernen Ein-und Durchbaus muss eine Stabilisierung durch Bogenwurzelschrauben erfolgen.
Die Posterior Lumbar Interbody Fusion ermöglicht durch Wiederherstellung der ursprünglichen Bandscheibenhöhe die Erweiterung der entsprechenden Zwischenwirbellöcher und damit Entlastung der durchziehenden Nervenwurzeln sowie die Wiederherstellung des natürlichen Hohlkreuzes durch entsprechende trapezoide Form der eingebrachten „Cages“.
Der Eingriff dauert bei einem Segment ca. 2 Stunden;
Mögliche Komplikationen sind:
- Nachblutung
- Infektion
- Schraubenfehlpositionierung
- Einsinken der Käfige
- fehlender knöcherner Durchbau (sog. Pseudarthrose) und
- Abnützung der angrenzenden Wirbelsegmente
PLIF bei ausgeprägtem degenerativem Wirbelgleiten, Reposition und
Wiederherstellung der ursprünglichen Bandscheibenhöhe