Diagnose & Behandlung
Manualmedizin („Chiropraktik“)
Behandlung schmerzhafter funktioneller Veränderungen, sog. Blockierungen, durch den Einsatz der Hände des Therapeuten.
Blockierung: durch äussere Einflüsse (schlechte Bewegungen, Luftzug, hormonelle Faktoren, Entzündungen….) aufgetrete Bewegungseinschränkung eines Wirbelgelenks in einer Richtung; sekundär kommt es zu Weichteilreaktionen (Schwellung, Muskelverspannungen…).
Zur Manualtherapie gehören folgende Techniken:
Weichteiltechniken Dehnung, Massage…
- Traktion: entlastender Längszug, v.a. bei akuten Beschwerden
- Mobilisation: durch langsame, gezielte Impulse wird eine Lösung der
Blockierung angestrebt
- Manipulation: durch gezielte stossartige Impulse in die eingeschränkte Richtung unter Schutz der übrigen Segmente durch die sog. „Verriegelung“ soll die Blockierung gelöst werden, häufig, aber nicht unbedingt, mit einem „Knacks“geräusch verbunden.
In Österreich dürfen Manipulationen nur von Ärzten durchgeführt werden; in der Hand des Erfahrenen stellen Manipulationen wirkungsvolle und auch im Halswirbelsäulenbereich mit einer sehr geringen Komplikationsrate verbundene Behandlungen dar!
Der Einsatz dieser Techniken erfordert eine exakte vorherige Untersuchung zur Lokalisation der Blockierung.
Wesentlich für einen Dauererfolg der Manualmedizin ist ein an die Behandlungen angeschlossener physiotherapeutisch geleiteter Muskelaufbau; vor zu häufigen Manipulationen muss gewarnt werden, sie können zu einer Hypermobilität (Überbeweglichkeit) des Segments führen (wie ein „weichgeklopftes Wiener Schnitzel“, H.Tilscher).
Die Manualmedizin ist nur bei funktionellen, also reversiblen (umkehrbaren) Veränderungen angezeigt. Entgegen der von Laien häufig geäusserten Festestellung „ein herausgesprungener Wirbel wurde reponiert!“ stellt ein „Herausspringen“ (Luxation) eine schwere verletzungsbedingte Änderung dar, die eine unfallchirurgische Behandlung erfordert!!!