Diagnose & Behandlung
Präoperative Behandlung
Größere Wirbelsäulenoperationen erfordern in manchen Fällen eine Vorbehandlung:
- ältere schlanke PatientInnen haben oft einen schlechten Ernährungsstatus, der bei längerdauernden Operationen die Abwehrkraft deutlich herabsetzen kann und daher die Komplikationsgefahr beträchtlich erhöht; entsprechende Ernährungsratschläge-und maßnahmen sind in diesen Fällen angezeigt. Eine diesbezügliche Beratung kann in unserer Ordination erfolgen.
- bei manchen PatientInnen bestehen immunologische Probleme, die ebenfalls die Komplikationsgefahr erhöhen können. Eine entsprechende Abklärung und Beratung kann in unserer Ordination erfolgen.
- verschiedene interne oder neurologische Grundkrankheiten weisen ein deutlich erhöhtes Komplikationsrisiko auf; dabei ist vor allem der Diabetes („Zuckerkrankheit“) wegen der höheren Gefahr von Infektionen und die Parkinson-Erkrankung („Schüttellähmung“) zu nennen. Beide Erkrankungen erfordern daher vor einer Wirbelsäulenoperation eine gute Einstellung. Auch PatientInnen mit Encephalomyelitis disseminata („multipler Sklerose“) sollten präoperativ neurologisch beraten werden.
- Gerinnungsstörungen müssen präoperativ exakt abgeklärt und beseitigt werden. Die Abklärung umfasst eine entsprechende Laboruntersuchung der Gerinnungsparameter; Gerinnungsstörungen können angeboren („Hämophilie A oder B-Bluterkrankheit), erworben (z.B. Lebererkrankungen) oder medikamentös bedingt sein. Bezüglich emtsprechender Medikamente gilt: Acetylsalicinsäurepräparate („Thrombo-Ass“, „Aspirin“ etc), Plavix und Cumarinpräparate (meist Marcumar, Sintrom, Warfarin) ca 8-10 Tage vor dem Eingriff unbedingt absetzen! Bitte nehmen Sie daher vor einer Wirbelsäulen-OP oder auch Nervenwurzelnaher Infiltration bei Verkühlungsgefahr auch kein Aspirinhältiges Grippemedikament („Aspirin C“)!
- Sogenannte Biologica (Embrel, Humira etc.), Medikamente, die in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen (Bechterew-Erkrankung, chronische Polyarthritis) eingesetzt werden, verursachen eine erhöhte Infektionsgefahr; setzen Sie sich daher bitte mit Ihrem Rheumatologen mehrere Wochen vor der geplanten Operation in Verbindung, um diese Medikamente rechtzeitig absetzen zu können!
- manche Hormonpräparate („die Pille“, Östrogene in der Menopause etc.) können die Thrombosegefahr erhöhen; Ihr Gynäkologe und/oder Internist wird Sie gerne diesbezüglich beraten!
- vor der Korrekturoperation hochgradiger Wirbelsäulenverkrümmungen ist eventuell eine Vorextension (siehe Halo-Extension) zur schonenden langsamen Korrektur und zur Verbesserung der Lungenfunktion notwendig.