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Diagnose & Behandlung

Scheuermannerkrankung

 

Es handelt sich bei der Scheuermann`schen Erkrankung um anlagebedingte Veränderungen an Wirbelkörpern und Bandscheiben (röntgenologisch gekennzeichnet durch unregelmäßige Deck-und Grundplatten der Wirbelkörper, Bandscheibenvorfälle in die Wirbelkörper („Schmorl-Veränderungen“), Keilform der Wirbelkörper, Bandscheibenverschmälerungen und Rundrückenbildung). Die aktive Phase der Erkrankung läuft meist vor und in der Pubertät ab, daher auch der Name „Adoleszentenkyphose“. In dieser Phase treten oft Schmerzen im Bereich des Rückens auf; seltener ist die Lendenwirbelsäule betroffen („lumbaler Morbus Scheuermann“), wobei die klinische Bedeutung in Form späterer Schmerzen größer ist. 


Höhergradige Rundrückenbildungen in der Wachstums-

phase erfordern eine Bild von Abb.2 Scheuermannbedingte Rundrückenbildung im oberen BrustwirbelsäulenbereichMiederbehandlung; neben der

Kyphose können bei dieser Erkrankung auch seitliche Wirbelsäulenverkrümmungen (Skoliosen) auftreten;

diese sind meist nur gering ausgebildet und lassen sich

im Regelfall meist mit Heilgymnastik oder Skoliosemieder behandeln.


Im Erwachsenenalter auftretende Schmerzen sind als

Folge dieser adoleszenten Veränderungen anzusehen,

meist kommt es zum Auftreten von Kreuzschmerzen

infolge der kompensatorischen Hohlkreuzbildung bei verstärkter Rundrückenbildung, die konservativ behandelt werden können. 


Die Anzeige zur operativen Aufrichtung ist bei der Scheuermannkyphose sehr streng zu stellen. Entscheidend ist weniger das Ausmaß des Rundrückens als die Höhe des Scheitels: wenn der Krümmungsscheitel unterhalb vom 8. Brustwirbel liegt (Normalhöhe in 80% bei Th7/8) kommt es zu größeren Problemen. Krümmungen unter 70° werden im Allgemeinen bei normaler Scheitelhöhe zu tolerieren sein. Neben dem Nachweis einer eindeutigen Verschlechterung und der fallweise in den Vordergrund rückenden kosmetische Problematik v.a. bei Mädchen sind es therapieresistente Schmerzen, die eine Operationsanzeige stellen lassen; Beschwerden können einerseits durch die Abnutzung der Bandscheiben im Bereich der Brustwirbelsäule, andererseits muskulär auf Basis der konsekutiven Hohlkreuzbildung bedingt sein. Schließlich können auch neurologische Ausfälle (zunehmende Lähmung), die bei Morbus Scheuermann zu wenig bekannt sind, zur Op zwingen. Eine Schädigung des Rückenmarks kann durch die Zugwirkung des Rundrückens im Scheitelbereich oder/und durch Bandscheibenvorfälle im Bereich der Brustwirbelsäule bei zunehmender Rundrückenbildung auftreten .Selten wird die fallweise auftretende Skoliose (seitliche Wirbelsäulenverkrümmung) zur Op-Anzeige. Die Mehrzahl dieser Skoliosen tritt im Bereich der kompensatorischen Lendenlordose auf, häufiger bei Mädchen und meist als leichte Kurve.


An Voruntersuchungen sind Wirbelsäulenröntgen

im Stehen vom 7. Halswirbel bisBild von Abb.1 Scheuermannbedingte Keilwirbelbildung mit Kyphose im Bereich des Überganges Brust-Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein, Bewegungsaufnahmen sowie bei beginnenden Lähmungen oder stärkeren Abnutzungsveränder-

ungen ein Kernspintomogramm sinnvoll. 


Unbewegliche Krümmungen erfordern zunächst

einen operative Lockerung über den vorderen

Zugang durch Bandscheibenentfernung- und Auf-

füllung mit Knochenspänen aus der beim Zugang entnommenen Rippe. Beim offenen „vorderen

Release“ erfolgt der Zugang i.a. über eine rechts-

seitige Brustkorberöffnung („Thorakotomie“) unter Entnahme der 5. oder 6. Rippe. Dieser „Release“

kann auch, allerdings mit geringerer Effizienz,

„thorakoskopisch“ (durch Brustkorbspiegelung) erfolgen.


Bei mobilen Krümmungen im Wachstumsalter reicht die alleinige dorsale Aufrichtung und Versteifung. Das verbleibende Wachstumspotential der Wirbelkörper kann dabei ausgenützt werden. Bei höhergradiger Rundrückenbildung und fehlendem vorderem Wachstumspotential droht beim alleinigen hinteren Zugang ein höhergradiger Korrekturverlust.


Die hintere Instrumentierung und Versteifung kann direkt an die vordere Lockerung angeschlossen werden oder einige Tage später erfolgen. Die Instrumentierung und Versteifung muß oben und unten über die Endwirbel hinausgehen, um eine postoperative Kyphosierung in diesen Bereichen zu vermeiden. Die ersten Korrekturen erfolgten mit dem Harrington-Kompressionsinstrumentarium, später kam das sog. Luquesystem mit „sublaminären Drähten“ (Drähte, die unter den Wirbelbögen durchgezogen und über den Stäben fixiert werden), zum Einsatz, das erstmals eine miederfreie Nachbehandlung ermöglichte. Mit Einführung der modernen kombinierten Systeme (Schrauben, Drähte, Haken) fand die Bogenwurzelschraube Eingang in die Scheuermannchirurgie. Damit konnten stabile Aufrichtungen ohne wesentliche Korrekturverluste erzielt werden. Die sorgfältige hinter knöcherne Versteifung mit Beckenkammknochen ergänzen die korrigierende Instrumentierung. Ein Aufwachtest nach erfolgter Korrektur lässt frühzeitig eine neurologische Problematik erkennen und durch Nachlassen der Korrektur verhindern, eine zusätzliche Überwachung der Nervenfunktion während der gesamten Operation (Neuromonitoring) macht die Operation zusätzlich sicherer.
Es können Korrekturen um die 50% erwartet werden mit spontaner Rückbildung des kompensatorischen Hohlkreuzes der Lendenwirbelsäule. Die Nachbehandlung nach dem in dieser Weise durchgeführten Eingriff erfolgt i.a. miederfrei.

 

 

Bild von Abb.3 hintere operative Aufrichtung eines Scheuermann-Rundrückens

 

Abb.3 hintere operative Aufrichtung eines Scheuermann-Rundrückens

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