Diagnose & Behandlung
endoskopische lumbale Bandscheibenoperation
Wir haben bereits 1995 an der Universitätsklinik für
Orthopädie mit der endoskopischen Bandscheibenchirurgie im
Bereich der Lendenwirbelsäule begonnen. Seither haben sich die
technischen Voraussetzungen massiv verbessert (weitaus bessere optische
Auflösung, optimierte Instrumente, Einsatz einer Radiofrequenzsonde zur
Blutstillung und zum „Schrumpfen"- „Shrinking"- des Bandscheibengewebes). Diese
Umstände ermöglichen auch die endoskopische Operation großer und nach oben oder
unten geschlagener sowie in der Mittellinie gelegener Vorfälle.
In einigen Kliniken in Deutschland, USA und v.a. Südkorea hat sich diese
Therapie bereits als Standardeingriff des lumbalen Bandscheibenvorfalls
etabliert.
Die Vorteile liegen in der geringeren Vernarbung (das
„gelbe Band" muss beim Zugang durch das Zwischenwirbelloch nicht durchtrennt
oder entfernt werden!), der rascheren Erholung durch geringe
Invasivität sowie der geringeren
Komplikationsrate, insbesondere im Hinblick auf die Schaffung möglicher
Instabilitäten. Die Infektionsgefahr ist deutlich geringer als bei offener,
insbesonders mikroskopischer OP!
In Übereinstimmung mit den erfahrenen Operateuren in Deutschland und
Korea bin ich der festen Meinung, dass der endoskopische Eingriff die
Zukunft der Bandscheiben-und Wirbelkanalengen-chirurgie darstellt,
vergleichbar mit der Entwicklung der arthroskopischen Meniscuschirurgie am
Kniegelenk! Wahrscheinlich wird in 10 Jahren eine offene Bandscheibenoperation,
auch mit Mikroskop, ähnlich unwahrscheinlich sein wie eine offene Meniskus-OP
heute!!
Endoskopieturm
und Instrumente für endoskopische Bandscheiben-OP
Endoskopieturm und Instrumente für endoskopische Bandscheiben-OP („Tessys“)
transforaminaler Zugang bei lumbaler endoskopischer Bandscheiben-OP
Sitz der Endoskophülse bei endoskop. Bandscheiben-OP
Die möglichen Zugänge erfolgen durch einen Mini-Hautschnitt, entweder von der Seite („transforaminaler Zugang“) oder in der Mitte von hinten („interlaminärer Zugang“). Unter Röntgenkontrolle wird das Arthroskop in die richtige Position gebracht; anschließend kann unter exakter Sichtung die entsprechende OP durchgeführt werden.
„gelbes Band“ gerade eröffnet
Darstellung von Nervenwurzel und Duralsack
Auch die seltenen Bandscheibenvorfälle außerhalb des Wirbelkanals („extraforaminal“) können endoskopisch sehr gut behandelt werden.
Entfernung des Bandscheibensequesters