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Diagnose & Behandlung

Morbus Bechterew - orthopädische Probleme


Beim Morbus Bechterew handelt es sich um eine chronisch entzündlich-rheumatische Systemerkrankung, die sich vorzugsweise mit verknöchernden und gewebszerstörenden Veränderungen am Achsenskelett, aber auch häufig mit peripheren Gelenksentzündungen, Sehnenansatzschmerzen („Enthesiopathien“) und seltener mit Beteiligung innerer Organe manifestiert.

 

  • Erbliche Disposition (>95% „HLA B 27-positiv“, ein spezielles Gen)
  • äußere Faktoren (Harnwegs-und Darminfekte, Autoimmunprozesse)
  • entzündliche Veränderungen der Kreuzdarmbein- und Wirbelgelenke mit Bindegewebsvermehrung und knorpelartiger Umwandlung von Kollagenfasern
  • sowie Verknöcherung von Knorpelgewebe
  • und auch zerstörende Prozesse mit Bandscheibenentzündung
    und Wirbelkörperentzündung („Spondylitis anterior“) sind weiters hervorzuheben


Der Morbus Bechterew gehört zusammen mit Psoriasisarthritis, reaktiver Arthritis beim Reiter-Syndrom (Gelenks-, Harnröhren-und Bindehautentzündung), Gelenkserkrankungen bei Morbus Crohn (Enteritis regionalis-Dünndarmentzündung) und bei Colitis ulcerosa (geschwürbildende Dickdarmentzündung) zur Gruppe der sogenannten seronegativen Spondylarthritiden. Der Altergipfel der manifesten Erkrankung liegt um das 25. Lebensjahr, Männer sind deutlich häufiger betroffen. Ca 7% treten bereits in der Jugend auf.

Die Diagnosekriterien sind Krankheitsbeginn vor dem 40.Lebensjahr, schleichender Beginn der Beschwerden, Dauer seit mindestens 3 Monaten, Morgensteifigkeit und Besserung bei Bewegung; bei mindestens 4 dieser Kriterien besteht ein höhergradiger Verdacht auf das Vorliegen einer Bechterew`schen Erkrankung.

Stadieneinteilung:

  • 0-klinische Frühsymptome ohne Kreuzdarmbeingelenksveränderungen
  • 1-beginnende Versteifung der Wirbelsäule mit röntgenologischen Zeichen
  • 2-irreversible Versteifung der Kreuzdarmbeingelenke oder eines Wirbelsäulen-
  • Abschnittes mit „Syndesmophyten“
  • 3-Verknöcherung mindestens zweier Wirbelsäulenabschnitte
  • 4-Verknöcherung aller Abschnitte


Die Erkrankung kann weiters auch stammnahe Gelenke wie Hüften, Gelenke zwischen Brust-und Schlüsselbeinen, Schultergelenke, Kniegelenke und die Symphyse in einer Häufigkeit von 15-35% befallen. Außerdem sind Enthesiopathien (verknöchernde und abbauende Veränderungen an den Sehnenansätzen) wie Fersenbein, Achillessehnenansatz, Sitzbeinhöcker, Beckenkamm, Trochanter sowie Rippen, Rippenknorpel und Brustbein charakteristisch. Auch eine Beteiligung anderer Organe (Regenbogenhautentzündung am Auge, Aortenbeteiligung, Erkrankungen des Herzmuskels, Reizleitungsstörungen, die Atmung einschränkende Lungenveränderungen, sekundäre „Amyloidose“- (Eiweissablagerungen in verschiedenen Organen-sowie Nierenveränderungen) ist möglich.


Die medikamentösen Therapiemöglichkeiten umfassen nichtsteroidale Antirheumatika, Sulfasalazin bei peripherem Gelenksbefall, systemische Corticosteroide - bei hoher Krankheitsaktivität, schweren Schüben und mit der Grundkrankheit verbundenen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sowie sogenannte „TNF-Alpha-Inhibitoren“, eine relativ neue Substanzgruppe, die den Verlauf rheumatischer Erkrankungen sehr günstig beeinflussen können. Die medikamentöse Osteoporosetherapie ist außerdem in fast allen Fällen notwendig!


Physikalische Therapiemaßnahmen beinhalten systemische und lokale Wärmebehandlung, Elektrotherapie, Massagen und Ultraschall (besonders der Enthesiopathien); eine zentrale Rolle kommt der frühzeitigen intensiven Heilgymnastik zu, die zusammen mit gerader Lagerung während der Nachtruhe (kein „Einrollen!“) die Ausbildung eines fixierten Rundrückens verhindern kann!
Die orthopädischen Probleme der Bechterewschen Erkrankung liegen vor allem in entzündlich bedingten Wirbelsäulenschmerzen, v.a. im Bereich der Kreuzdarmbeingelenke und der Lendenwirbelsäule, später auch aufsteigend im Bereich der übrigen Wirbelsäulenabschnitte, weiters in entzündlichen Veränderungen der stammnahen Gelenke, v.a. Hüft- und Schultergelenke; im späteren Stadium können Wirbelbrüche, am häufigsten bedingt durch Schleudertraumen im Bereich des Überganges von der Hals-zur Brustwirbelsäule, die v.a. auf Basis der krankheitsbedingten Osteoporose sowie durch die infolge der Versteifung langen Hebelarme auftreten, zu Problemen führen, die auch relativ häufig mit neurologischen Komplikationen bis zur Querschnittslähmung verbunden sind.

Die polysegmentale lordosierende Osteotomie basiert auf der Erfahrung, dass die krankheitsbedingten vorderen knöchernen Verbindungen im Regelfall durch entsprechende Kräfte aufgebrochen werden können.

 

Die monosegmentale Pedikelsubtraktionsosteotomie PSO ist indiziert, wenn infolge ausgeprägter vorderer Verknöcherung die polysegmentale Aufrichtung nicht erfolgversprechend erscheint.

 

Die cervikale Lordosierungsosteotomie (Aufrichtung der Halswirbelsäule, Urist 1958, Simmons 1972) kann bei ausgeprägter Kyphosierung im Übergangsbereich zwischen Hals-und Brustwirbelsäule als alleiniger Korrektureingriff oder auch als Ergänzungsoperation nach den oben genannten Aufrichtungsoperationen angezeigt sein.

 

Eigene Erfahrungen liegen mit allen drei OP-Verfahren vor. Die Korrekturen liegen im Bereich der Literaturangaben.

 

Vertiefende Informationen entnehmen Sie bitte dem PDF - Download!



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